Rancher V2.3 Upgrade [HowTo]

In Rancher V2.3 Upgrade HowTo aktualisiere ich meine Umgebung zu der Version 2.3. Neben der V2.3 gab es auch einen Kubernetes Update zu 1.15.4 (Nodes)

Letzte Woche kam die neue Rancher Version heraus – nachzulesen hier. In Rancher V2.3 Upgrade HowTo stelle ich mein Vorgehen vor. Einen direkten Leitfaden konnte ich nicht finden. Weshalb dieser Artikel seinen Weg in meinen Blog nun findet.

Aha, was bringt die V2.3?

Nun ja, so einiges. Das war ein Feature-Release, also nicht nur fixes! Einige der neuen Features scheinen sehr spannend zu sein. Hier mal einpaar Schlagwörter…

Windows GA (nur mit Flannel), Enterprise Templating, ISTIO. Hier der Link zu den Release Notes.

Ansonsten gab es eine Update der Kubernetes Version auf 1.15.4 (stable). Das Menü hat sich unter den Projekten geändert. Die Workloads Ansicht versteckt sich mittlerweile unterhalb von „Ressources“. Die Reihenfolge der Projekt Navigation hat sich auch signifikant geändert, der besagte Menü-Eintrag befindet sich mittlerweile an erster Stelle. Zusätzlich gibt es einpaar Menüpunkte mehr, unter anderem ISTIO.

rancher v2.3 project navigation
Rancher Projekt Menü

In Rancher V2.3 Upgrade HowTo schauen wir uns nicht die neuen Features an.Ich möchte hier das Upgrade-Prozedere vorstellen.

Rancher V2.3 Upgrade… Wo? Wie?

Also, wer die Kubernetes einfach mit Rancher Serie verfolgt hat, sollte wissen um welche Umgebung es geht. Für alle anderen sei dieser Artikel nochmal ans Herz gelegt. In diesem besagten Artikel beschreibe ich meine Umgebung, die Umgebung die in diesem Artikel aktualisiert wird.

Vor der Aktualisierung befand sich Rancher in der Version 2.2.8 und der Cluster lief mit 1.14.x.

Sofern Docker noch auf den Nodes aktualisiert werden muss, der kann sich an diese Vorgehensweise halten.

Rancher V2.3 Upgrade: Master

Das Aktualisieren von Rancher an sich ist nicht schwer, und hat bei mir keine 3 Minuten gedauert. Während des Upgrades – das Docker Image wird aktualisiert – ist die Rancher UI nicht erreichbar.

Um weiter fortzufahren müssen wir zuerst einpaar Informationen einsammeln. An diese Informationen kommt ganz einfach per „docker ps“

aytac@master:~$ docker ps
CONTAINER ID        IMAGE                    COMMAND                  CREATED             STATUS              PORTS                                      NAMES
<containerid>        rancher/rancher:<image_tag>   "entrypoint.sh --acm…"   6 weeks ago         Up 5 weeks          0.0.0.0:80->80/tcp, 0.0.0.0:443->443/tcp   <container_name>

Wichtig sind die <image_tag> und <container_name> Informationen, bei waren diese z.B. latest und silly_sinoussi.

Docker Container Stoppen

Nachdem wir die nötigen Informationen gesammelt haben können wir jetzt fortfahren. Zuerst müssen wir zuerst einmal den laufenden Rancher Container stoppen. Das machen wir über den docker stop Befehl mit Übergabe von dem Container-Namen.

docker stop <container_name>

Für mein Beispiel sieht das wie folgt aus.

docker stop silly_sinoussi

Dieser Befehl stoppt die aktuelle Instanz. Danach können wir eine Sicherung anlegen, dieser Schritt ist optional sei aber jeden ans Herz gelegt, denn wir verwenden unter anderem das erstellte Volume in dem übernächsten Schritt.

Aktuelle Umgebung sichern

In diesem Schritt sichern wir das „Volume“ unserer aktuellen Umgebung, für den Fall dass irgendetwas schief läuft, können wir somit die Daten wiederherstellen.

Zuerst erstellen wir ein Volume, welches wir dann „tarballen“ und „gzippen“ werden und das alles mit docker.

docker create --volumes-from <container_name> --name rancher-data rancher/rancher:<image_tag>

Bei mir sah dieser Befehl wie folgt aus.

docker create --volumes-from silly_sinoussi --name rancher-data rancher/rancher:latest

Mit dieser Anweisung erstellen wir ein neues Volume, mit dem Namen „rancher-data“, basierend auf dem aktuellen Container und dessen Image. Nachdem die Create Anweisung durchgelaufen ist, erstellen wir nun die Backup-Datei.

docker run --volumes-from rancher-data -v $PWD:/backup busybox tar zcvf /backup/rancher-data-backup-<rancher-version>-<Datum>.tar.gz /var/lib/rancher

Also wenn ich diesen Befehl heute abfeuern würde – immer mit der Prämisse, dass die Rancher Version 2.2.8 ist – würde dieser wie folgt aussehen.

docker run --volumes-from rancher-data -v $PWD:/backup busybox tar zcvf /backup/rancher-data-backup-228-20191015.tar.gz /var/lib/rancher

Mit diesem Befehl erstellen wir nun – in dem Pfad, wo der Befehl abgesetzt wird – ein gzip Paket mit dem Inhalt aus /var/lib/rancher. Anschließend wird dieses Paket in den Backup Ordner kopiert.

Neues Image ziehen und Rancher starten

Das Upgrade wird nun mit dem aktualisieren des Images vollendet. Mit einem docker pull Befehl können wir das neue image ziehen.

docker pull rancher/rancher:<image_tag>

Ich verwende kein spezielles Image, für meinen Fall sieht der Befehl wie folgt aus.

docker pull rancher/rancher:latest

Nachdem wir das aktuelle Image gezogen haben, können wir nun unsere Rancher Umgebung wieder starten. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, ich verwende Let´s encrypt als Zertifikat Aussteller, weshalb ich folgenden Befehl absetze.

docker run -d --volumes-from rancher-data \
  --restart=unless-stopped \
  -p 80:80 -p 443:443 \
  rancher/rancher:<image_tag> \
  --acme-domain <domain>

Für meinen Fall würde der Befehl wie folgt aussehen.

docker run -d --volumes-from rancher-data \
  --restart=unless-stopped \
  -p 80:80 -p 443:443 \
  rancher/rancher:latest \
  --acme-domain master.ak8s.de

Wir starten mit dem neuen (gezogenen) Image einen Container und binden unser im „Backup“ Schritt erzeugte Volume ein. Zusätzlich gewährleisten wir über den Parameter –acme-domain die automatisierte Zertifikatsanfrage und Erstellung bei let´s encrypt.

So, damit wäre der eine Part erledigt. Unsere Ranger Installation sollte nun die 2.3 als Version anzeigen (links unten im Browser).

rancher version
Rancher Version

Rancher hat dazu natürlich auch eine Anleitung, in der unter anderem das Wiederherstellen von dem Backup und einpaar andere Themen – das starten des docker Container z.B. – behandelt werden. Diese Anleitung kann über diesen Link aufgerufen werden.

Rancher V2.3 Upgrade: Cluster-Nodes

Dieser Schritt ist relativ einfach und kann über die Rancher Oberfläche ausgeführt werden. Dafür gehen wir in die Edit-Ansicht von unserem Cluster – Global -> Cluster -> 3 böbl -> Edit

rancher edit cluster for k8s upgrade
Cluster bearbeiten

Unter Kubernetes Options wählen wir nun die Kubernetes Version aus. In diesem Fall ist das die 1.15.4.

rancher select kubernetes version.
Kubernetes Version wählen

Nun bestätigen wir unsere Änderungen mit dem Save-Button. Anschließend startet der Upgrade-Prozess von den Worker-Nodes. Den Status können wir in der Cluster-Detail Ansicht beobachten.

rancher cluster kubernetes version upgrade status
Cluster Worker-Node upgrade Status

Nach einem erfolgreichen Upgrade, sollten die Worker-Nodes die neue Kubernetes Version in der Nodes Ansicht anziegen.

rancher nodes after k8s upgrade
Die Nodes nach dem Kubernetes Update

Fazit

Der Upgrade-Prozess dauert ungefähr eine halbe Stunde. Ob jemandem diese halbe Stunde wert ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich für meinen Teil – als alter Infrastrukturler – fühle mich unwohl wenn ich updates nicht installiere.

Signifikante Änderungen konnte ich nach dem Update nicht feststellen. Was mir sofort auffiel, ist die geänderte Navigation. Neue Features, wie Enterprise Templates oder die Unterstützung für die Windows Container kann ich aktuell nicht testen. Evtl. schaue ich mir die vereinfachte ISTIO Inbetriebnahme an, jedoch habe ich aktuell habe ich keinen Bedarf an einem Micro Service Mesh, da ich mit OpenFaas experimentiere. Und wenn doch mal die Not an einer Service Mesh Umgebung da sein sollte, würde ich eher zu Rancher RIO tendieren.

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